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Finanzbegriffe und Anlagemöglichkeiten

An Tag 1 soll es darum gehen, dass du die zentralen Finanzbegriffe verstehst und verinnerlichst. Vielleicht wirst du einige Begriffe schon mal gehört haben oder nutzt bereits diverse Anlagemöglichkeiten, die dir durch das folgende Arbeitsmaterial nähergebracht werden sollen. 

Rohstoffe und Immobilien

Rohstoffe (z.B. Gold) und Immobilien (z.B. Häuser/Wohnungen) sind dir sicherlich ein Begriff, doch wusstest du, dass sich beide auch als Vermögensanlage eignen?
Immobilien eignen sich gut als Kapitalanlage, da sie in der Regel verglichen mit anderen Anlagemöglichkeiten eine verhältnismäßig hohe Rendite (Gewinne) bei niedrigem Risiko versprechen. Das liegt daran, dass Immobilien als Besitz sehr wertstabil sind und oft sogar einen Wertzuwachs genießen. Abhängig ist dies von Faktoren wie dem Standort und der Instandhaltung.
Rohstoffe eignen sich in der Regel ebenfalls als Kapitalanlage. Entscheidend bei Rohstoffen ist das diese meist geringe bis keine Rendite versprechen und allein durch Spekulation auf Preisschwankungen Gewinne erzielt werden können. Allerdings, hat der Rohstoffkauf das Potenzial eine gute Absicherung des bereits bestehenden Kapitals zu sein, da Inflation und schwankende Aktienmärkte kaum Einfluss auf den Preis haben.

Der größte Immobilienkonzern Europas mit 500.000 Wohneinheiten kommt aus Deutschland und ist entstanden durch den Kauf der "Deutsche Wohnen AG" durch "vonovia". Immobilien sind unbewegliche Sachgüter und somit fallen darunter auch Grundstücke.
Rohstoffe sind zum Beispiel Gold, Platin oder Öl, aber auch Kupfer, Eisen und Lithium.

Anleihen

Eine Anleihe ist ähnlich wie ein Kredit, der allerdings meist an der Börse gehandelt wird. Im Gegensatz zur Aktie stellt eine Anleihe Fremdkapital dar. Der Herausgeber der Anleihe (Emittent) leiht sich bei einer anderen Partei beispielsweise Geld und verspricht als Gegenleistung diese Summe inklusive Zinsen zurückzuzahlen. Im Vergleich zur Aktie ist diese Anlagemöglichkeit meist mit geringerem Risiko, aber auch mit geringerer Rendite verbunden.
Der Zins bei der Anleihe steht nämlich von vornherein fest (Couponzahlung). Variieren tut nur der Zinssatz, der in erster Linie von der Kreditwürdigkeit (Bonität) des Emittenten, also der Wahrscheinlichkeit mit welcher der Schuldner den Kredit abbezahlen kann, abhängt. 

Die bekanntesten Anleihen sind Staatsanleihen. Deutschlands Anleihe bietet derzeit Negativzinsen von -0,31% bei einer Anleihedauer von 10 Jahren. Das bedeutet dass du 0,31% weniger Geld bekommst, als du eingezahlt hast, falls du diese Anleihe kaufen solltest.

Aktien

Aktien sind Anteilsscheine an einem Unternehmen. Dem Aktionär gehört ein Teil des Unternehmens, in das er investiert hat. Das macht ihn stimmberechtigt in wichtigen Entscheidungen bezüglich des Unternehmens. Zudem besitzt er durch die Anteile in der Regel einen Anspruch auf Gewinnbeteiligung (Dividende). Der Wert einer Aktie wird wie bei den meisten Gütern auch durch Angebot und Nachfrage auf dem jeweiligen Markt bestimmt. Zu welchem Preis man eine Aktie kaufen kann hängt also davon ab, wie alle Marktteilnehmer das Unternehmen bewerten und zu welchem Preis sie bereit jemand bereit ist zu verkaufen, während jemand anderes zum gleichen Preis bereit ist zu verkaufen. Dieser Preis ist der Handelspreis der Aktie und wird dementsprechend von jeder Transaktion beeinflusst. Der Preis einer Aktie schwankt daher sekündlich. Das Ausmaß der Schwankungen nennt man Volatilität.

Aktienkurse und -Indizes

Ein Aktienkurs repräsentiert den Börsenwert eines Unternehmens. Er zeigt die Wertveränderung einer Unternehmensaktie innerhalb eines gewissen Zeitraumes auf. Ein Aktienindex repräsentiert nicht nur ein Unternehmen, sondern einen gesamten Markt. Einen Markt können sowohl einzelne Länder als auch Branchen oder spezielle Produkte bilden. Der Index für den deutschen Markt ist der DAX (Deutscher Aktienindex), der aus den 40 größten und umsatzstärksten Unternehmen abgeleitet wird.

Beispiele für Einzelaktien sind:
Apple (APPL) Diese steht bei ca. 150 EUR.
Netflix (NFLX) Diese steht bei ca. 340 EUR.

Fonds

Ein Fonds ist eine Zusammenstellung von unterschiedlichen Wertpapieren (für gewöhnlich Aktien und Anleihen). Als Anleger kann man Teile des gesamten Fondsvermögen erwerben. Der Vorteil durch einen typischen Aktienfonds besteht darin, dass das Risiko verteilt ist. Das Verlustrisiko wird minimiert, da sich die Aktienentwicklungen der Unternehmen häufig ausgleichen. Grundsätzlich gibt es zwei Arten von Fonds: Aktiv gemanagte, das heißt ein Fondsmanager ist für die Anlagestrategie verantwortlich, und passiv gemanagte, bei denen meist Computeralgorithmen über die Aktienzusammenstellung bestimmen.

Einer der größten Fonds der Welt, bildet der Fond vom Investmentunternehmen Fidelity mit einem Gesamtvolumen von 103 Milliarden Dollar und einer durchschnittlichen Rendite der letzten fünf Jahre von 18,3%.

ETFs

Ein ETF ist ein börsengehandelter Indexfonds, der die Wertentwicklung eines bestimmten Index abbildet (z. B. den DAX). Mit ETFs kann man kostengünstig in gesamte Märkte investieren, aber auch in Branchen und Rohstoffe. Im Kern bündeln ETFs prinzipiell die Vorteile von Aktien und Fonds gleichzeitig. Sie eignen sich gut als langfristige Geldanlage, da sie nicht aktiv gemanagt werden müssen, ein geringes Risiko mit sich bringen und man auf Dauer vom Wertzuwachs durch den Zinseszinseffekt profitiert. Der Zinseszins ist dabei der Gewinn der durch mehrfache Verzinsung entsteht und exponentiell zunimmt.

Beispiele für bekannte ETFs sind beispielsweise der UBS ETF MSCI WORLD, der die Kursentwicklung von rund 1.600 Aktien aus 23 Industrieländern abbildet, oder der iSHARES DAX ETF, welcher (wie der Name vermuten lässt) den DAX abbildet.

NFTs

NFTs sind digitale Non-Fungible Token. Non-Fungible bezeichnet etwas, das einzigartig und unersetzlich ist. Währungen wie der Euro sind dagegen fungible, weil es mehr als ein Wertstück gibt und sie deshalb ersetzbar sind. Mit NFTs lässt sich zeigen, dass digitale Objekte rar sind. Generell wird das Objekt dadurch wertvoller, dass viele Menschen es haben wollen (Angebot und Nachfrage). Außerdem lässt sich damit das Eigentum an digitalen Assets nachweisen. Diese Faktoren machen NFTs zu innovativen Formen digitaler Kunst und Sammlerstücke und spielen eine große Rolle bei der Digitalisierung der Kunstwelt. Zusammengefasst sind NFTs also digitale Vermögenswerte, die du nicht in den Händen halten oder in der physischen Welt verwenden kannst. Sie werden über eine sogenannte „Blockchain“ verwaltet, eine Art riesiges digitales Hauptbuch, das Informationen und Transaktionen speichert.

Everydays: the First 5000 Days ist ein NFT von Mike Winkelmann,  bekannt als Beeple. Das Werk ist eine Collage aus 5000 digitalen Bildern, die Winkelmann für seine Everydays-Serie erstellt hat. Das Kunstwerk wurde 2021 im britischen Auktionshaus Christie's für 69,3 Millionen US-Dollar versteigert und ist damit eines der teuersten NFTs aller Zeiten.